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Neu bewilligtes DFG-Projekt: Grundlagen für eine verbesserte Gebrauchsdauerberechnung feststoffgeschmierter Wälzlager im Vakuum durch Multiskalen-Untersuchungen
06. Dezember 2022
Im Rahmen des Forschungsprojekts werden vom Lehrstuhl Konstruktionslehre und CAD (Universität Bayreuth), Institut für Werkstofftechnik – Mechanisches Verhalten von Werkstoffen (Universität Kassel) und dem Computer-Chemie-Centrum (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen) Multiskalen-Untersuchungen zum tribologischen Verhalten von Festschmierstoffschichten (Molybdändisulfid) unter Vakuumbedingungen durchgeführt.
Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines mikrostruktur- und mechanismenbasierten Modells für die Gebrauchsdauerberechnung von MoS2-geschmierten Wälzlagern (Radiallager). Diese Wälzlager kommen hauptsächlich unter extremen Bedingungen, wie Vakuum, zum Einsatz. Forschungsgestand des Projekts sind hierbei Untersuchungen der drei Forschungspartner auf verschiedenen Skalen (Makro-Mikro-Nano) zu den Elementarmechanismen von Reibungs- und Verschleißvorgängen. Die Ergebnisse dienen dem Erkenntnisgewinn von Prozessen der Umorientierung der Textur und der Veränderung der Mikrostruktur, Materialabtrag und -übertrag, Transferschichtbildung und dem tatsächlich nutzbarem Schmierstoffvolumen in Abhängigkeit intrinsischer (Mikrostruktur, Textur, Porosität) und extrinsischer Faktoren (Substratrauheit, Kontaktbeanspruchung). Auf dieser Basis wird das einzige bisher bekannte Gebrauchsdauermodell für feststoffgeschmierte Wälzlager erweitert und der so verallgemeinerte Berechnungsansatz durch Prüfstandversuche validiert. Mit diesem Projekt soll ein Beitrag zum besseren allgemeinen Verständnis der tribologisch induzierten Mikrostrukturveränderung auf das Verschleißverhalten von Festschmierstoffschichten geleistet werden.